Viele Anregungen für die Burgfreunde
Dollnstein (be). Hoch hinaus wollten die Burgfreunde Dollnstein bei ihrer diesjährigen Informationsfahrt und hatten sich deshalb zwei Burgen als Ziel ausgewählt, bei denen sich dieser Wunsch im wörtlichen Sinn erfüllte: Die Ruine Lichtenegg in der Gemeinde Birgland bei Sulzbach-Rosenberg und die Burg Burgthann im Nürnberger Land bei Altdorf. Das erste Ziel brachte dank des herrlichen Wetters bei
umfassender Fernsicht zunächst ein schier überwältigendes
Landschaftserlebnis: Vom Bayerischen Wald über die Kuppen des
Oberpfälzer Waldes, des Ochsenkopfs im Fichtelgebirge, der
Hersbrucker und der Fränkischen Schweiz bis zum schier unendlichen
Grün des Nürnberger Reichswaldes reichte der Blick. Vom Vorstand des
örtlichen Fördervereins erfuhren die Dollnsteiner Burgfreunde dann,
was ehrenamtliche Initiative und Arbeit verbunden mit entschiedener
Unterstützung durch die Gemeinde alles bewerkstelligen können. Auf
dem noch vor wenigen Jahren völlig zugewachsenen 585 m hohen
Burghügel schufen sie in fast 3000 Arbeitsstunden ein Kleinod: Der
Bewuchs wurde beseitigt, einsturzgefährdete Mauern gefestigt, andere
Teile, wie etwa der Bergfried, teilweise wieder aufgebaut oder
erhöht und vor allem mit Hilfe von Treppen und Leitern ein
gesicherter Zugang zum Gipfel geschaffen. So entstand ein viel
besuchter Anziehungspunkt für Ausflügler und Wanderer, zu deren
leiblichem Wohl die Schlosswirtschaft mit ihrem vielseitigen
gastronomischen Angebot entscheidend beiträgt.
Bei der Führung in der Burg in Burgthann waren die Burgfreunde dann davon beeindruckt, wie – ähnlich wie in Lichtenegg – ein Verein bewirken kann, dass eine verfallende Burg nicht nur umfassend renoviert, sondern vor allem auch mit Leben erfüllt werden kann. Mittelalterliche Keller wurden freigelegt und stehen nur allen Gruppierungen in der Gemeinde kostenlos für Veranstaltungen zur Verfügung, in den Burggebäuden wurde ein Heimatmuseum und das Bayerische Kanalmuseum eingerichtet, das über den Ludwig-Donau-Main-Kanal informiert, der an Burgthann vorbeiführt, und im lauschigen Burghof finden das ganze Jahr über Feste und Märkte statt. Alle drei Jahre ist er sogar Schauplatz der viel besuchten Burgfestspiele über den Raubritter Eppelein von Gailingen. Nicht zuletzt wurde auch der 27 Meter hohe, mächtige Bergfried zugänglich gemacht, der einen herrlichen Blick ins Schwarzachtal und auf den umliegenden Fränkischen Jura und das Nürnberger Umland ermöglicht.
Am „Brückkanal“ bei Feucht konnten die Dollnsteiner Ausflügler schließlich an Ort und Stelle in Augenschein nehmen, worüber sie sich im Kanalmuseum in Burgthann theoretisch informiert hatten. Auf dieser eindruckvollen Kanalbrücke von 60 Metern Länge und 17 Metern Bogenhöhe wird der Ludwigskanal über die romantische Schwarzachschlucht geführt. Für die Nürnberger ist diese technische Meisterleistung aus den Jahren 1839-41 ein Anziehungspunkt auch wegen des bekannten Biergartens. Keine Frage, dass sich nach so viel Kultur hier auch die Dollnsteiner eine deftige Brotzeit und eine Maß Bier schmecken ließen.
Sehr bewährt hat sich bei diesem Ausflug auch die Zusammenarbeit mit dem Dollnsteiner Fremdenverkehrsverein. Man war sich darüber einig, dass man den Urlaubern zum örtlichen Angebot auch sehenswerte Tagesausflüge empfehlen sollte. Dazu zählen sicher auch die auf dieser Tagesfahrt besuchten Ziele, kann man sie doch von Solnhofen aus mit dem Nürnberger Verkehrsverbund preiswert und schnell erreichen. |