Richtfest der Burg am 26.11.2008
Richtspruch
 

Mit Gunst und Verlaub!

Nach manchem Hieb und manchem Schlag
und manchem harten Arbeitstag
mit Eifer und mit viel Bedacht
ist unser stolzes Werk vollbracht.
Und wie’s der alte Brauch verlangt,
bin ich auf dies Podest gelangt,
den Hebespruch zu sprechen jetzt,
zu weih’n den Bau zu guter Letzt.

Dollnstein, einst stolze Burg im Altmühltal,
fand ihren festen Platz im Parzival.
Doch als Minnesänger nicht mehr sangen
und auch Schwert und Schild verklangen,
brachen über Veste Dollnstein
wahrlich schlimme Zeiten `rein.
Die Burg war Steinbruch für Baumaterial;
was stehnblieb, überließ man dem Verfall.

Als dann in den 80er Jahren
die Schäden so weit fortgeschritten waren,
dass gar die Schleifung zur Debatte stand,
sich schließlich ein Verein zusammenfand,
der dafür kämpft, dass die Burg erhalten bleibt
und sich die Sanierung auf die Fahnen schreibt.
Drum soll’n hier zuerst gewürdigt sein
die engagierten Burgfreunde Dollnstein.

Nun will ich heute von hier oben
auch die tücht`gen Planer loben:
Herr Häffner und Frau Feulner , die Architekten,
die in das Werk ihr ganzes Können steckten.

Doch ein Zeugnis Ihrer Schaffenskraft
hab’n sich auch die Statiker geschafft.
Herr Döhring und Frau Kolbe sind hier zu nennen,
deren Kompetenz wir schon von and’ren Bauten kennen.

 

Welch Problem es immer auch gegeben hat -
sie hatten stets die Lösung bald parat.
So war’n die Unterzüge altersschwach
gebrochen unterm schweren Juradach.
Stahlbinder mußten zur Unterstützung her;
die richt’ge Einbauweise finden war recht schwer.
Auch war das Holz von Fäulnis stark zerstört -
der Zustand war ganz unerhört!

15 Tonnen Eiche schafften wir heran,
um in akrib’scher Maßarbeit sodann
Vierung und Unterfütterung neu zu gestalten.
Das Gros des alten Holzes blieb dabei erhalten!

Drum ehre ich hier, wie es Brauch,
die lieben Kameraden auch.
Jedweden, der mit Rat und Tat
hier wacker mitgeholfen hat.
Last but not least - so sagt man heut -
dank ich auch den Nachbarsleut,
welche ohne Zetern, Schimpf und Klagen
Lärm und Staub so lange hab’n ertragen.

Um die Vergütung machen wir uns keine Sorgen,
wurd hier doch kürzlich erst ein Schatz geborgen.
3.000 Silbermünzen in einem Topf aus Ton
decken sicherlich auch uns’res Werkes Lohn.

Mein Spruch wär’ aus --- doch fertig bin ich nicht,
denn jetzt erfüll’ ich gern noch eine Pflicht:

Ich hebe dieses Glas empor
Und bitte alle: bringt mit mir im Chor
auf alle, die geschafft für dieses Haus,
ein dreifach Leb’ hoch und dreifach Gesundheit aus.
Der Herrgott mög’ das Haus bewahren
vor Wasser, Brand und and’ren Gefahren.

 HOCH! HOCH! HOCH!

Fotos: Fa. Bennert

Sämtliche Zimmererarbeiten wurden durchgeführt von der Firma Bennert.

Maßgeblich  am Bau beteiligt waren
folgende Zimmerleute:

Mario Grosse, Frank Gerlach, Chris Malisius

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