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        1979 
        
        Lokaltermin in der 
        Marktgemeinde 
        
          
        
        Sanierung der 
        Ringmauer vordringlich 
        
        Denkmalschutz 
        ‑Fragen mit MdL Dr. Büddrich und MdL Höllrigl erörtert 
        
          
        
        D o l l n s t e i n 
        (wij) Zu einem Tag für den Denkmalschutz entwickelten sich vor kurzem 
        die Veranstaltungen des SPD‑Ortsvereins Dollnstein/Obereichstätt im 
        Marktbereich von Dollnstein. Den Hauptanteil dazu lieferte Mdl, Dr. 
        Jürgen Böddrich, der Vorsitzende des Landesdenkmalrats für den Bezirk 
        Oberbayern, der sich gemeinsam mit MdL Hans Höllrigl einen Tag mit den 
        Problemen des Denkmalschutzes im Markt Dollnstein beschäftigte und dazu 
        viele Informationen aus seinem Erfahrungsschatz bot. Initiiert und 
        organisiert wurde diese Veranstaltungsreihe von den Marktgemeinderäten 
        Liepold, Wittman, Kislik und Vielwerth, die in den letzten Monaten 
        wiederholt bei ihrer Arbeit auf die Problematik des Denkmalschutzes 
        gestoßen waren. 
        
        Zunächst 
        informierten bei einem zwanglosen Frühschoppengespräch in Breitenfurt 
        die SPD‑Marktgemeinderäte Dr. Jürgen Böddrich und Hans Höllrigl über die 
        örtlichen Gegebenheiten in Dollnstein. Zur Sprache kamen dabei vor allem 
        der Zustand der Ringmauer, der Ensembleschutz im Marktkern und einige 
        Einzelobjekte mit baulich wertvoller Substanz. 
        
        Eine Kurzwanderung 
        von Breitenfurt nach Dollnstein an den Berghängen entlang vermittelte 
        dann einen Eindruck von der malerischen Lage des Marktes Dollnstein und 
        seiner landschaftlichen Umgebung. Im Markt selbst begrüßte dann 
        Bürgermeister Karl Wagner die Gäste und erläuterte im Rathaus kurz die 
        örtlichen Probleme im Hinblick auf den Denkmalschutz. 
        
        Dabei betonte das 
        Gemeindeoberhaupt, weder Marktgemeinderat, noch der Gemeindeverwaltung 
        fehle es an gutem Willen zur Erhaltung der alten Bausubstanz. Leider 
        würden dabei immer wieder durch die finanzielle Belastung deutliche 
        Grenzen gesetzt. 
        
        Ein Rundgang durch 
        den inneren Markt und eine umfassende Besichtigung der Ringmauer und der 
        ehemaligen Burganlage beschloss den Informationsteil des Tages. 
        
        Bei einer 
        bayerischen Brotzeit in Ried wurden die Eindrücke noch ausgiebig 
        diskutiert. Dabei brachte Dr. Böddrich zum Ausdruck, dass er sich seinen 
        Möglichkeiten entsprechend für das idyllische Dollnstein einsetzen 
        werde, um wertvolle Substanz zu erhalten. 
        
        Am Abend folgte eine 
        Veranstaltung im "Bayerischen Hof“ (Dollnstein). Dazu konnte 
        SPD‑Ortsvereinsvorsitzender Liepold neben einer Reihe von Dollnsteiner 
        Bürgern auch Stadträte aus Eichstätt und Gemeinderäte aus Wellheim und 
        Dollnstein begrüßen. 
        
        Zu Beginn seines 
        Referates lobte MdL Dr. Böddrich zunächst die noch intakte Natur‑ und 
        Kulturlandschaft im Bereich des Marktes Dollnstein. Er zeigte sich 
        erfreut darüber, dass für eine möglichst formgerechte Erhaltung der 
        geschichtlichen Bausubstanz in Dollnstein großes Interesse besteht. 
        Ausführlich erläuterte er die Aufgabenstellung seiner Behörde. Er hob 
        hervor, dass es Pflicht des Landesdenkmalrates sei, den Vollzug des 
        Denkmalschutzgesetzes zu überwachen und die Festlegung der Ensembles zu 
        treffen. Bei all diesen Maßnahmen, so Dr. Böddrich, gehe es in keiner 
        Weise um die Beschränkung des Eigentumsrechts. Es würde durch die 
        Festschreibung von Ensemblen auch keine generelle Veränderungssperre 
        verordnet. Der Bürger könne also nach wie vor über sein Eigentum 
        verfügen. 
        
        Eine besondere Rolle 
        spielte im Referat die finanzielle Seite. In diesem Zusammenhang nannte 
        Dr. Böddrich den Denkmalschutzfond und die Mittelbereitstellungen durch 
        das Kultusministerium. Er führte auch die Möglichkeiten des 
        Städtebauförderungsgesetzes vor. 
        
        Speziell für 
        Dollnstein versprach er, gemeinsam mit MdL Höllrigl, zu prüfen, welche 
        Maßnahmen möglich wären und welche Verfahrensweise der Markt beim 
        örtlichen Denkmalschutz wählen könne. Er hielt dabei fest, dass der 
        Markt Dollnstein mit seinem Ortskern und den Resten der Burganlage ein 
        förderungswürdiges Baugefüge besitze. Eine grundlegende und rasche 
        Sanierung sei vor allem für die Ringmauer nötig. 
        
        Zum Schluss seiner 
        Ausführungen erläuterte MdL Böddrich an einem örtlichen Beispiel auch 
        noch die möglichen Förderungsmaßnahmen bei Einzelobjekten. Er 
        versicherte, dass er bezüglich eines Gebäudes am Marktplatz eine 
        schnelle Überprüfung durch seine Behörde veranlassen werde. 
        
        In einer sachlichen 
        Diskussion, bei der vor allem einige Gemeinderäte ihr Interesse für 
        diese Materie bekundeten, kam wiederholt der enge finanzielle Spielraum 
        zur Sprache. Hans Höllrigl erklärte sich auf Hinweis von 
        Marktgemeinderat Hans Wittmann bereit, in den nächsten Monaten gemeinsam 
        mit MdL Dr. Jürgen Böddrich einen vernünftigen Lösungsweg für den Markt 
        Dollnstein auszukundschaften. 
          
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