07.07.2004

Dollnstein(be). Für das „1. Dollnsteiner Burgfest“, das am kommenden Sonntag, 11. Juli über die Bühne gehen soll, haben sich die „Burgfreunde Dollnstein“ viel einfallen lassen. Schon der Ort, an dem das Fest stattfinden soll – der „Greinerhof“ zu Füßen der Burg -  ist für die Dollnsteiner als Festplatz neu. Die Burgfreunde haben ihn bewusst als Festplatz ausgewählt, weil er direkt an der Wehrmauer der Burg liegt und ihn hergerichtet, um für das Ereignis einen passenden Rahmen zu schaffen, wobei die Besucher freilich bei großem Andrang auch auf dem angrenzenden Marktplatz untergebracht werden können.

Auch sonst wartet das Fest mit einigen Besonderheiten auf. So wurden eigens für diesen Tag der  „Dollnsteiner Burggeist“, eine Zwetschgenwasser, und der „Dollnsteiner Marktfrauentrunk“, ein Zwetschgenbrandy, kreiert. Angeboten werden sie nicht nur als Stamperl, sondern auch in der 0,2-  und 0.7-Literflasche – geeignet auch als originelles und besonderes Geschenk für Freunde und Gäste. Helmut Baumann hat für die „Burgfreunde“ nach der Zeichnung des Zimmerermeisters Joseph Ruf von 1835 ein Ölgemälde der ehemaligen Burg erstellt. Es zeigt den einst hoch aufragenden Bau mit Bergfried, Palas und Kemenate von Westen - eine im Vergleich zu bisherigen Ansichten besonders interessante Perspektive. Der Verein hat von diesem Gemälde anspruchsvolle Grußkarten drucken lassen und wird sie auf dem Fest zum Kauf anbieten.

Einen besonderen Beitrag zum Fest leistet auch die Volksschule Dollnstein. Der Internet-Arbeitskreis der Schule hat eine Powerpoint – Präsentation über die Geschichte der Burg erstellt, die am Nachmittag im Saal des Rathauses mehrere Male vorgeführt wird. Auf einer CD-ROM wird sie von den Schülern zu einem Anerkennungspreis auch zum Kauf angeboten. Parallel dazu werden im Rathaus auch die Zeichnungen ausgestellt, welche die Schüler der 5. und 6. Klasse im Kunstunterricht unter der Anleitung von Helmut Baumann mit großem künstlerischem Einfühlungsvermögen gefertigt haben. Auch diese Bilder sind auf die CD-ROM gebrannt.

Um 15 Uhr werden die Kinder mit den besten Arbeiten dieses Malwettbewerbs bekannt gegeben und vom Vorsitzenden des Vereins, Hugo Bittlmayer, und von Rektor Alfred Griesbeck mit einem Preis bedacht. Anschließend bereichert der Dollnsteiner Kinderchor „Jericho“ das Fest mit einigen Liedern. Auch sonst ist für musikalische Umrahmung gesorgt. Der Dollnsteiner Liederkranz tritt am 16 Uhr mit einem kleinen Chorkonzert auf, und tagsüber unterhalten die „Spielleut´ auf der Schanz“ und das Eichstätter „Brasstett“ die Besucher. „Marktaufseher“ Erich A. Bittl führt durch das Programm.

Für die Kinder ist ein umfangreiches Spielangebot vorgesehen. Neben dem Festplatz können sie sich an überlieferten Spielen wie Hufeisenwerfen, Sockeln, Ringelstechen, Galgenkegeln vergnügen, an einem Burgpuzzle beteiligen oder auch die alte Technik des Filzens erlernen. Für die Erwachsenen werden die alten Handwerkstechniken Spinnen und Drechseln vorgeführt.

Natürlich soll auch das eigentliche Anliegen des Vereins Burgfreunde an diesem Tag zur Geltung kommen, der Bevölkerung den Wert und die Bedeutung der noch erhaltenen Gebäude der Vorburg aufzuzeigen und auf breiter Ebene Akzeptanz für die angestrebten Renovierungsmaßnahmen zu schaffen. Deshalb stehen Führungen im Burghof ebenso auf dem Programm wie Führungen durch den historischen Ortskern.

Das „Markenzeichen“ Dollnsteins ist die Gruppe der  „Marktfrauen“, die im Parzival des Wolfram von Eschenbach erwähnt sind. Welcher Ort der Umgebung kann sich schon so einer Ehre rühmen?  Natürlich dürfen sie deshalb auch auf dem Burgfest nicht fehlen, sondern sind  dessen „Herz“. Sie bereiten und servieren ein reichhaltiges Angebot an deftigen Speisen. Neben den Weißwürsten zum Frühschoppen gibt es etwa Wildschweinpfanne, Krustenbraten, Steaks und Grillwürste zum Mittagessen, selbst gebackenen Kuchen zum Kaffee und allerlei Brotzeiten am späten Nachmittag und Abend, und das alles zu zivilen Preisen.

 

Es versteht sich von selbst, dass der Reinerlös des Festes voll für die Sanierung der Burg Verwendung findet, um den Finanzierungsanteil der Gemeinde so niedrig wie möglich zu halten.