14.01.2005

Gremium will Konkretes zur Vorburgsanierung

Architekt Häffner stellt Zwischenbericht vor

Heinz Kröplin

Dollnstein (khe) "Wir nähern uns der Zielgeraden". Dies sagte Architekt Hans-Heinrich Häffner bei seinem Zwischenbericht für den Gemeinderat zum derzeitigen Stand der Planungen für die Sanierung der Vorburggebäude. Seit 1980 bemüht sich die Marktgemeinde um den Erhalt der baugeschichtlich wertvollen Gebäude, deren Errichtung nach einer dendrochronologischen Untersuchung auf das Jahr 1445 zu datieren ist. Viele Planungen wurden während der vergangenen nahezu 25 Jahre erstellt und wieder verworfen. Das Architekturbüro Häffner und Feulner wurde nun im Januar 2004 beauftragt, die Planungen zur Sanierung voranzutreiben.

So wurde vom Büro ein Weihnachtskalender mit einer anschaulichen Darstellung des Sanierungsprojektes gefertigt und an die für Fördermittel zuständigen Ämter weitergeleitet. Auch der gegründete Verein "Burgfreunde Dollnstein" hat sich bereiterklärt, für archäologische Grabungen als Grundlage für die Sanierungsplanungen ohne Honorar zur Verfügung zu stehen, um der Gemeinde Kosten zu ersparen. Für die Grabungen haben die zuständigen Referenten des Landesamtes für Denkmalpflege ein Konzept entwickelt, das in den nächsten 14 tagen vorgestellt werden soll. Mit kleineren Grabungen selbst könnte dann Ende Januar begonnen werden, war eine weitere Aussage Häffners.

Für den weiteren Fortgang der Planungen muss allerdings noch der Bericht des Statikbüros Fischer abgewartet werden. Ende Januar ist dann ein Treffen mit Dr. Stefan Küblböck und Dr. Reiner Tredt, den Planern eines Grobkonzeptes für eine sinnvolle Gebäudenutzung, dem Amt für Denkmalpflege und dem Amt für Städtebauförderung eingeplant, in dem Detailes insbesondere zu den zu erwartenden Zuschüssen besprochen werden sollen. Dann sind die verbindlichen Zuschussversprechen abzuwarten, ehe man einen nächsten Schritt unternehmen kann. Für weitere Fördermittel sollte ein Antrag bei der Stiftung bayerischer Sparkassen gestellt werden, eine Unterstützung des Landrates und des Landkreises wurde nach Aussage Häffners ebenfalls signalisiert.

Häffner gab sich vor dem Gemeinderat auch deshalb zuversichtlich, weil er sich insbesondere auf ein Versprechen des Generalkonservators und Chef des Landesamtes für Denkmalpflege, Dr. Egon Johann Greipl, beruft, der anlässlich seiner Ortsbesichtigung äußerte: "Wir gehen mit Ihnen den Weg zum Erhalt der Vorburg, um den Eigenanteil des Marktes geringer ausfallen zu lassen, als es die gegenwärtigen Finanzierungskonzepte vorsehen. Dabei haben Sie meine volle Unterstützung."

Marktrat Karl Maderthaner stellte zu den Ausführungen Häffners die Frage nach einem konkreten Beginn der Arbeiten. Nach den bisherigen Ausführungen wäre seitens des Gemeinderates noch keine abschließende Stellungnahme möglich. "Wieviel Zeit haben wir noch, was muss die Gemeinde an Geldmitteln erbringen?", waren seine weiteren Fragen. Auch Ratsmitglied Wilhelm Radmacher zeigte sich skeptisch zu den Aussagen Häffners. "Nicht nur verbale Debatten, sondern Taten müssten endlich folgen, um bei der Sanierung voranzukommen", war ein weiteres Argument aus dem Ratsgremium.

Ärger machte den Gemeinderäten vor allem die Verzögerung der Planungsarbeiten infolge langwieriger Bearbeitungszeiten bei der Planung und den Genehmigungsbehörden. Maderthaner forderte deshalb Angaben zu Zeitstufen bei der Sanierung. Architekt Häffner gab an, dass das Landesamt für Denkmalpflege als Stufe 1 der Sicherung der Gebäude erste Priorität einräume. Gemeinderätin Johanna Bittl stellte die Frage, inwieweit die Arbeiten bis zur Jahrtausendfeier der Gemeinde 2007 abgeschlossen werden könnten? Häffner meinte bis Juni/Juli 2007 wäre mit Sicherheit zumindest mit der äußeren Sanierung Vorzeigbares zu schaffen.