23.11.2005

Können unsere Vorburg nicht verfallen lassen
Burgfreunde Dollnstein ziehen zwei Jahre nach ihrer Gründung Bilanz
"Bemühungen ins Stocken geraten"

Dollnstein (khe)  Fast auf den Tag genau trafen sich die Mitglieder des Vereins Burgfreunde Dollnstein e.V. zu ihrer 2. Versammlung seit der Gründung am 9. November 2003. Ziel des Vereins ist es, " das historische Erbe der Marktgemeinde zu bewahren und den Mitbürgern seine Bedeutung für eine lebens- und liebenswerte Heimat zu erschließen", wie es  die Gründer des Vereins in einem ersten Aufruf zur Rettung der desolaten Dollnsteiner Vorburggebäude aus dem 14. Jahrhundert formulierten.

Vieles ist seit dem 9. November 2003 an Vorarbeiten zur Sanierung der Vorburg geschehen. Pläne und Nutzungskonzepte wurden erstellt, dendrochronologische und statische Untersuchungen angestellt, baugeschichtliche Beweisaufnahmen gefertigt und nicht zuletzt Anträge zur Förderung bei allen erdenklichen Ämtern und Stellen durch das Architekturbüro Häffner eingereicht. Leider aber wurde die Absicht des Vereins, sich mit aktiver Unterstützung, beispielsweise bei archäologischen Ausgrabungen zur Minimierung der kommunalen Fördermittel einzubringen ausgebremst, wie Hugo Bittlmayer, der  Vorsitzende des Vereins in seinem Bericht bemerkte.
Das Amt für Denkmalpflege beabsichtigt die Grabungsarbeiten innerhalb und wenn nötig auch außerhalb der Gebäude auf ein weit größeres Areal als zunächst vorgesehen auszudehnen -zur Sicherung fundamentaler Aussagen der Heimatgeschichte. Insbesondere Teile der Bausubstanz, die bei der Sanierung betroffen sind, sollen geschichtliche Aufschlüsse erbringen. Wegen der Nähe des Altmühlübergangs der "Römerstrasse", erhofft man sich bei den Grabungsarbeiten  auf römische Siedlungsnachweise zu stoßen. Wie Dr. Ludwig Bauer vorschlug, könnte in diesem Fall Antrag auf eine Förderung aus dem Limesfond gestellt werden. Ein vorzeitiger Grabungsbeginn musste aber vorerst  zurückgestellt werden. "Es war ein Jahr des Abwartens, neue Aspekte wurden ins Feld geführt" meinte Bittlmayer, die Stagnierung des weiteren Vorgehens in Sache Sanierung entschuldigend. Dennoch konnte er viele Vereinsaktivitäten vorweisen. So traf sich der Vorstand  zu insgesamt acht Sitzungen. Allein zwei Zusammenkünfte waren für die Planung des Burgfestes nötig. Zum Tag des Denkmals organisierte Bernhard Eder als Kernpunkt eine Ausstellung mit Bildern aus Alt-Dollnstein.  Gerold Neuber und Ursula Hirsch unternahmen Führungen durch den historischen Ortskern und unterrichteten die Interessenten in den  Besonderheiten unserer Juralandschaft. Der Verein beteiligte sich am vorjährigen Weihnachtsmarkt und veranstaltete ein Burgfest. Die Einnahmen aus all den Aktivitäten wurden der Vereinskasse als finanzieller Beitrag für das Vorburgsanierungprogramm überlassen.
Dramatisch entwickelte sich allerdings die Situation um die Vorburg, als sich bei einer Ortsbesichtigung ein sich rasant  verbereitender  Riss an der Äußeren Ringmauer zeigte.  Das beauftragte Architekturbüro und ein  Statiker bescheinigten akute Einsturzgefahr der Mauer mit einem Teil des Vorburggebäudes. Sofort brachte Architekt Häffner die Dringlichkeit einer Sofortmaßnahme beim Amt für Denkmalpflege vor. Nach Zustimmung für eine Notmaßnahme seitens des Amtes wurden Ausschreibungen für die Sanierung des Risses, der Abdeckung des schweren Legschieferdaches auf dem gesamten Vorburggebäude und die Errichtung eines Notdaches in die Wege geleitet. Wie Hugo Bittlmayer meinte, ein notgedrungener Anschub für das ins Stocken geratene Sanierungsvorhaben.  "Dass saniert werden muss, gebietet schon die Sicherungspflicht, und, wie Bittlmayer weiter meinte "können wir unsere Vorburg nicht verfallen lassen."
Kassier und Bürgermeister Hans Harrer konnte in seinem Bericht einen erfreulichen Zuwachs im Vereinskonto in Höhe von fast 5000 Euro vom 1. Januar bis 31 Dezember 2004 vermelden, der in der Hauptsache auf den Einnahmen aus den Vereinsaktivitäten zustande kam. .
 


Foto: Kröplin

Das Archivbild zeigt die Vorburggebäude in ihrem desolaten Zustand. Ziel des Vereins der Burgfreunde ist die Sanierung und sinnvolle Nutzung der historisch bedeutsamen Bauwerke. 

 

Burgfreunde nehmen am großen Festumzug 2007 teil
 

Dollnstein (khe) Der Verein "Burgfreunde Dollnstein e.V." wird auch weiterhin von Hugo Bittlmayer geleitet. Ihm zur Seite steht als Stellvertreter Andreas Margraf. Dies ergab die Neuwahl bei der Mitgliederversammlung. Schriftführer Bernhard Eder und Kassier Hans Harrer wurde ebenfalls erneut das Vertrauen ausgesprochen. Als Beiräte fungieren wie bisher Hermann Redl, Johanna Bittl, Lisa Feulner, Gerald Neuber, Ursula Hirsch und Erwin Schrefel. Anton Risch stellte sich nicht wieder zur Verfügung.
 
Bekanntlich steht dem Markt Dollnstein im Jahr 2007 die 1000- Jahrfeier ins Haus. Die Gestaltung und Planung dieses für die Kommune bedeutenden Festes hat zu einem Großteil der Verein der Burgfreunde in die Hand genommen. Die Planungen hierfür laufen bereits auf Hochtouren, wie Bürgermeister Hans Harrer und Bernhard Eder versicherten.
In seinem Bericht gab Bernhard Eder Anregungen auf den geplanten Festumzug innerhalb der geplanten Festtage zur 1000-Jahrfeier. So sollten alle Vereine, aber auch jeder interessierte Bürger sein Scherflein zum Gelingen des Umzuges beitragen. Das Motto des Festzuges soll die Geschichte Dollnsteins, beginnend bei der Altsteinzeit, über die Jungsteinzeit, die Kelten, die Römer, die Germanen, die Christianisierung durch Glaubensboten, die Burg, die Marktfrauen zu Fasching, den Bau der Kirche , die Verleihung des Marktrechtes, die "Fahnenflicker", den Bauernaufstand bis zu Dollnstein zwischen den Weltkriegen alles beinhalten. Dabei ist in erster Linie an szenische Darstellungen (Spielszenen),  aber auch an reine statische Darstellungen (Bilder) gedacht.
 
Der Terminkalender  sieht vor: Die Fronleichnamsprozession am 7. Juli 2007, die Aufführung des von Xaver Regler geschriebenen Festspiels, einen Bauernmarkt, buntes Markttreiben, Aktivitäten der Jugend und als Höhepunkt den Festumzug. Geplant ist auch der "Burgstein in Flammen, ein Vortrag mit dem Titel "Vom Bauernhof zum Kleinzentrum",  eine Fotoausstellung zum Thema "Dollnstein früher und heute". Hierzu ersucht Bernhard Eder alle Bürger für diese Ausstellung alte Fotos von Dollnstein, insbesonders von Gebäuden zur Verfügung zustellen. Desweiteren  sollen ein Weihnachtsmarkt, ein Lichterfest der Kinder als Laternenzug oder Lichterboote auf der Altmühl und  ein Weihnachtskonzert stattfinden. Zum Jahreswechsel 2006/2007 ist an eine Silvesterpary auf dem Marktplatz gedacht, und am Rosenmontagszug soll das futuristische Motto : "Dollnstein 3007" verwirklicht werden.
 
In der Diskussion beschlossen die Burgfreunde, sich am Festzug mit dem Thema "Burg Dollnstein" zu beteiligen. Hier will der Verein mit einem Burgmodell und mit Fußgruppen in historischen Gewändern der damaligen Zeit am Festzug teilnehmen. Mit den Vorbereitungen hierfür soll in nächster Zeit begonnen werden.