Können unsere Vorburg nicht
verfallen lassen
Burgfreunde Dollnstein ziehen zwei Jahre nach
ihrer Gründung Bilanz
"Bemühungen ins Stocken geraten"
Dollnstein (khe) Fast auf den
Tag genau trafen sich die Mitglieder des Vereins Burgfreunde
Dollnstein e.V. zu ihrer 2. Versammlung seit der Gründung am 9.
November 2003. Ziel des Vereins ist es, " das historische Erbe der
Marktgemeinde zu bewahren und den Mitbürgern seine Bedeutung für
eine lebens- und liebenswerte Heimat zu erschließen", wie es die
Gründer des Vereins in einem ersten Aufruf zur Rettung der desolaten
Dollnsteiner Vorburggebäude aus dem 14. Jahrhundert formulierten.
Vieles ist seit dem 9. November 2003 an
Vorarbeiten zur Sanierung der Vorburg geschehen. Pläne und
Nutzungskonzepte wurden erstellt, dendrochronologische und statische
Untersuchungen angestellt, baugeschichtliche Beweisaufnahmen
gefertigt und nicht zuletzt Anträge zur Förderung bei allen
erdenklichen Ämtern und Stellen durch das Architekturbüro Häffner
eingereicht. Leider aber wurde die Absicht des Vereins, sich mit
aktiver Unterstützung, beispielsweise bei archäologischen
Ausgrabungen zur Minimierung der kommunalen Fördermittel
einzubringen ausgebremst, wie Hugo Bittlmayer, der Vorsitzende des
Vereins in seinem Bericht bemerkte.
Das Amt für Denkmalpflege
beabsichtigt die Grabungsarbeiten innerhalb und wenn nötig auch
außerhalb der Gebäude auf ein weit größeres Areal als zunächst
vorgesehen auszudehnen -zur Sicherung fundamentaler Aussagen der
Heimatgeschichte. Insbesondere Teile der Bausubstanz, die bei der
Sanierung betroffen sind, sollen geschichtliche Aufschlüsse
erbringen. Wegen der Nähe des Altmühlübergangs der "Römerstrasse",
erhofft man sich bei den Grabungsarbeiten auf römische
Siedlungsnachweise zu stoßen. Wie Dr. Ludwig Bauer vorschlug, könnte
in diesem Fall Antrag auf eine Förderung aus dem Limesfond gestellt
werden. Ein vorzeitiger Grabungsbeginn musste aber vorerst
zurückgestellt werden. "Es war ein Jahr des Abwartens, neue Aspekte
wurden ins Feld geführt" meinte Bittlmayer, die Stagnierung des
weiteren Vorgehens in Sache Sanierung entschuldigend. Dennoch konnte
er viele Vereinsaktivitäten vorweisen. So traf sich der Vorstand zu
insgesamt acht Sitzungen. Allein zwei Zusammenkünfte waren für die
Planung des Burgfestes nötig. Zum Tag des Denkmals organisierte
Bernhard Eder als Kernpunkt eine Ausstellung mit Bildern aus
Alt-Dollnstein. Gerold Neuber und Ursula Hirsch unternahmen
Führungen durch den historischen Ortskern und unterrichteten die
Interessenten in den Besonderheiten unserer Juralandschaft. Der
Verein beteiligte sich am vorjährigen Weihnachtsmarkt und
veranstaltete ein Burgfest. Die Einnahmen aus all den Aktivitäten
wurden der Vereinskasse als finanzieller Beitrag für das
Vorburgsanierungprogramm überlassen.
Dramatisch entwickelte sich allerdings
die Situation um die Vorburg, als sich bei einer Ortsbesichtigung
ein sich rasant verbereitender Riss an der Äußeren Ringmauer
zeigte. Das beauftragte Architekturbüro und ein Statiker
bescheinigten akute Einsturzgefahr der Mauer mit einem Teil des
Vorburggebäudes. Sofort brachte Architekt Häffner die Dringlichkeit
einer Sofortmaßnahme beim Amt für Denkmalpflege vor. Nach Zustimmung
für eine Notmaßnahme seitens des Amtes wurden Ausschreibungen für
die Sanierung des Risses, der Abdeckung des schweren
Legschieferdaches auf dem gesamten Vorburggebäude und die Errichtung
eines Notdaches in die Wege geleitet. Wie Hugo Bittlmayer meinte,
ein notgedrungener Anschub für das ins Stocken geratene
Sanierungsvorhaben. "Dass saniert werden muss, gebietet schon die
Sicherungspflicht, und, wie Bittlmayer weiter meinte "können wir
unsere Vorburg nicht verfallen lassen."
Kassier und Bürgermeister Hans Harrer
konnte in seinem Bericht einen erfreulichen Zuwachs im Vereinskonto
in Höhe von fast 5000 Euro vom 1. Januar bis 31 Dezember 2004
vermelden, der in der Hauptsache auf den Einnahmen aus den
Vereinsaktivitäten zustande kam. .
Foto: Kröplin
Das Archivbild zeigt die
Vorburggebäude in ihrem desolaten Zustand. Ziel des Vereins der
Burgfreunde ist die Sanierung und sinnvolle Nutzung der historisch
bedeutsamen Bauwerke.
Burgfreunde nehmen am
großen Festumzug 2007 teil
Dollnstein (khe) Der Verein
"Burgfreunde Dollnstein e.V." wird auch weiterhin von Hugo
Bittlmayer geleitet. Ihm zur Seite steht als Stellvertreter Andreas
Margraf. Dies ergab die Neuwahl bei der Mitgliederversammlung.
Schriftführer Bernhard Eder und Kassier Hans Harrer wurde ebenfalls
erneut das Vertrauen ausgesprochen. Als Beiräte fungieren wie bisher
Hermann Redl, Johanna Bittl, Lisa Feulner, Gerald Neuber, Ursula
Hirsch und Erwin Schrefel. Anton Risch stellte sich nicht wieder zur
Verfügung.
Bekanntlich steht dem Markt Dollnstein
im Jahr 2007 die 1000- Jahrfeier ins Haus. Die Gestaltung und
Planung dieses für die Kommune bedeutenden Festes hat zu einem
Großteil der Verein der Burgfreunde in die Hand genommen. Die
Planungen hierfür laufen bereits auf Hochtouren, wie Bürgermeister
Hans Harrer und Bernhard Eder versicherten.
In seinem Bericht gab Bernhard Eder
Anregungen auf den geplanten Festumzug innerhalb der geplanten
Festtage zur 1000-Jahrfeier. So sollten alle Vereine, aber auch
jeder interessierte Bürger sein Scherflein zum Gelingen des Umzuges
beitragen. Das Motto des Festzuges soll die Geschichte Dollnsteins,
beginnend bei der Altsteinzeit, über die Jungsteinzeit, die Kelten,
die Römer, die Germanen, die Christianisierung durch Glaubensboten,
die Burg, die Marktfrauen zu Fasching, den Bau der Kirche , die
Verleihung des Marktrechtes, die "Fahnenflicker", den Bauernaufstand
bis zu Dollnstein zwischen den Weltkriegen alles beinhalten. Dabei
ist in erster Linie an szenische Darstellungen (Spielszenen), aber
auch an reine statische Darstellungen (Bilder) gedacht.
Der Terminkalender sieht vor: Die
Fronleichnamsprozession am 7. Juli 2007, die Aufführung des
von Xaver Regler geschriebenen Festspiels, einen Bauernmarkt, buntes
Markttreiben, Aktivitäten der Jugend und als Höhepunkt den
Festumzug. Geplant ist auch der "Burgstein in Flammen, ein Vortrag
mit dem Titel "Vom Bauernhof zum Kleinzentrum", eine
Fotoausstellung zum Thema "Dollnstein früher und heute". Hierzu
ersucht Bernhard Eder alle Bürger für diese Ausstellung alte Fotos
von Dollnstein, insbesonders von Gebäuden zur Verfügung zustellen.
Desweiteren sollen ein Weihnachtsmarkt, ein Lichterfest der Kinder
als Laternenzug oder Lichterboote auf der Altmühl und ein
Weihnachtskonzert stattfinden. Zum Jahreswechsel 2006/2007 ist an
eine Silvesterpary auf dem Marktplatz gedacht, und am
Rosenmontagszug soll das futuristische Motto : "Dollnstein 3007"
verwirklicht werden.
In der Diskussion beschlossen die
Burgfreunde, sich am Festzug mit dem Thema "Burg Dollnstein" zu
beteiligen. Hier will der Verein mit einem Burgmodell und mit
Fußgruppen in historischen Gewändern der damaligen Zeit am Festzug
teilnehmen. Mit den Vorbereitungen hierfür soll in nächster Zeit
begonnen werden.
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