19.12.2007

von K. H. Kröplin

Wolfram hält Einzug ins Dollnsteiner Rathaus
Dauerleihgabe von Wieland Graf

Dollnstein (khe) Der mittelalterliche Dichter und Minnesänger Wolfram von Eschenbach ist für die Marktgemeinde Dollnstein von besonderer Bedeutung. In seinem Epos Parsival erwähnt er die streitbaren Kauffrauen von Tollenstein. Man kann davon ausgehen, dass Wolfram den Ort und seine Burg kannte, wohl auch das Faschingsspektakel der Marktfrauen miterlebt hat.

Eine Figur des großen Dichters ist seit Montag im Dollnsteiner Rathaus zu bewundern. Geschaffen hat sie der Künstler Wieland Graf im Rahmen der 1000-Jahr-Feier. Schon im Festzug wurde die prächtige Figur mitgeführt. Der Bildhauer Graf hat sie aus dem Holz der Weymouths-Kiefer gefertigt, einer Nadelbaumart aus Nordamerika, die seit dem 16. Jahrhundert auch in Europa heimisch ist. Landläufig bekannt als Strobe oder Seiden-Kiefer gedeiht der Baum auf sehr feuchten und sandig-lehmigen Böden. Sein Holz mit seinem fast weißen Splint ähnle der Zirbelkiefer, sei leicht, weich und für Spitzarbeiten hervorragend zu bearbeiten, erklärte Graf.
Der Künstler stellt Wolfram nicht als Ritter, sondern als Minnesänger mit der Laute dar. Schild und Schwert treten dabei in den Hintergrund.

Wieland Graf hat sein Werk jetzt der Gemeinde als Dauerleihgabe überlassen. Wie Bürgermeister Hans Harrer erklärte, sei im Zuge der Burgsanierung daran gedacht, im künftigen Altmühlzentrum einen Teil der Ausstellung Wolfram von Eschenbach zu widmen. Hier könnte die Figur seine endgültige Heimat bekommen.

Der Bildhauer Wieland Graf (links) stellt seinen geschnitzten
Wolfram von Eschenbach der Gemeinde als Dauerleihgabe zur Verfügung. Bürgermeister Hans Harrer (rechts) dankte dem Künstler dafür.