Das Holzfachwerk Verblattet und verzapft Ein wesentliches Merkmal des spätmittelalterlichen Fachwerkbaus ist die „Verblattung“. Darunter ist eine spezielle Verbinddungstechnik der senkrechten, waagrechten und diagonalen Hölzer der Baukonstruktion zu verstehen. Verblattete Verbindungen unterscheiden sich von verzapften Konstruktionen dadurch, dass an den Enden der Hölzer „Blätter“ geschnitten werden, indem der Querschnitt geschwächt wird. Dieses Blatt wird dann ein eine so genannte „Blattsasse“ eingelegt. .
Auch die erhaltene
nördliche Hofseite hat nicht unverändert im Zustand des 15.
Jahrhunderts überdauert. Ursprünglich befand sich in den
Feldern zwischen den Hölzern Gefache aus der Erbauungszeit.
Zwischen senkrechten „Stakhölzern“ waren „Ruten“ entweder
aus Weide oder Hasel durchgeflochten und beidseitig mit
einem Lehm-Stroh-Gemisch verworfen. Immer wieder waren
Reparaturen an der Konstruktion erforderlich. Mit den
Holzauswechslungen verschwanden auch Teile des Flechtwerks.
Diese Flächen wurden meist mit Ziegeln ausgemauert. Bei der
Instandsetzung wurden alle geschichtlichen Spuren erhalten,
verbunden mit dem Ziel, Geschichte anschaulich werden zu
lassen.
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