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Die Sanierung der ehemaligen Burgstallungen

In den Jahren 2004 bis 2009 wurden die früheren, 1445 erbauten sog.  "Burgstallungen" der Vorburg Dollnstein nach den modernen Grundsätzen der Denkmalpflege saniert.  Dabei war das oberste Bestreben, so viel wie  n ur möglich  von  der alten Bausubstanz zu erhalten. Die einzelnen Maßnahmen sind hier dargestellt.
 

Die Burgstallungen auf der Altmühlseite (oben, ca. 1955) und
auf der Burghofseite (rechts, ca. 1955)

Bauforschung

Mit dem Ziel, die Bauzeit der Burgstallung festzustellen, wurden durch das Zentrum Holzwirtschaft der Universität Hamburg (Prof. Dr. Josef Bauch) schon 1981 flächen-deckend Bohrkerne entnommen und dendrochronologisch datiert. Im Jahr 2002 wurden im Rahmen der restauratorischen Untersuchungen von Siegfried Mühlbauer auch weitere Bauphasen bestimmt und im Zuge der Sanierung von Josef Bauch Befunde präzisiert und zusätzliche Fragestellungen bearbeitet. Dabei ergaben sich folgende Erkenntnisse:

- Das heute noch bestehende Dachwerk, die Fachwerkwand auf der Hofseite sowie die Deckenbalkenlage zwischen Erd- und  Dachgeschoss entstammen der ersten Bauphase um 1445. Die verwendeten Hölzer bestehen vorwiegend aus Eiche.
- Im späteren 16. Jahrhundert um 1570 wird für den Westbereich des Erdgeschosses erstmalig eine Wohnnutzung greifbar. Damals musste das Gebäude zum ersten Mal grundlegend saniert werden, wie etliche Ausbesserungs- und Reparaturarbeiten am  Holztragwerk zeigen.
- Holzproben aus der Zeit nach dem Drei
ßigjährigen Krieg belegen, dass die Burg damals erneut instand gesetzt wurde.
- In einer weiteren dendrochronologisch nachweisbaren Bauphase, die um 1749 stattfand, wurde der westliche Wohnbereich in den auch heute noch erlebbare  Zustand versetzt. Damals entstand  auch die „Rußkuchl“
in ihrer heutigen Form.

Nach der Säkularisation und dem damit verbundenen Verkauf des Burgareals an Dollnsteiner Bürger wurde die ehemalige Burgstallung vertikal in drei Einheiten unterteilt. Dies lässt sich bis heute an den Trennwänden aus Kiefernholz-Fachwerk im Dachgeschoss des Gebäudes ablesen. Damit wurde um 1820 der letzte  größere Eingriff in den Bestand der Burg-stallung vor der jüngsten Sanierung  vorgenommen.                      
                                                                    Text: Hans-Heinrich Häffner - Ulrich Heiß

 

 

Die Sanierungsmaßnahmen
im Detail

Holzfachwerk
Kalkplattendach
Ringmauer
Fenster
Farbfassungen
Rußkuchl

 

 


Besitzergeschichte

Beschreibung 

Bayerischer Denkmalpflegepreis
für die Sanierung

                                           

 

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