Die Fenster Vom Lichtschlitz zum Fenstererker Die Burg in Dollnstein zeichnet sich durch eine vielfältige Baugeschichte aus. Der Funktionswandel von der Adelsburg zur Amtsburg und später zum landwirtschaftlichen Anwesen veränderte auch die Anforderungen hinsichtlich der Belichtung. So haben sich eine Reihe unterschiedlicher Typen an Öffnungen erhalten. Für die Zeit vom 12. bis zum mittleren 15. Jahrhundert, in der die Burg als Adelsburg bezeichnet werden kann, zeichnete sich die Ringmauer durch wehrhafte Geschlossenheit aus. Lediglich ein Doppelfenster und Spuren eines Aborts verweisen auf die Wohnfunktion hinter der Mauer. Die an die Ringmauer angelehnten Gebäude öffneten sich zum Hof.
Mit den Schlitzen unter der Traufe verhält es sich etwas komplizierter. Die regelmäßige Anlage im Bereich früherer Zinnenöffnungen legt nahe, dass hier trotz des Baus der Burgstallung im Jahr 1445 die Wehrfunktion erhalten bleiben sollte. Es war die Zeit des Aufkommens der Feuerwaffen, wobei in Dollnstein die Scharten darauf noch nicht reagieren. Gleichzeitig dienten die Öffnungen sicherlich auch der Belüftung des Dachbodens über den Stallungen, der als Lagerraum gedient haben dürfte. Die Belichtung hat hier sicherlich eine untergeordnete Rolle gespielt.
Aus dem 18. Jahrhundert hat sich im westlichen
Wohnteil zum Hof hin ein schöner Bestand
unterschiedlich großer,
aber grundsätzlich gleich konstruierter
Fenster erhalten. Es sind Eichenfenster, die in
hölzernen Stöcken
sitzen und alle die gleichen Metallbeschläge zeigen. Die
größeren Fenster sind mittig mit
Holzsprossen und
zusätzlich durch Bleiruten geteilt.
Die Größe der
Fenstergläser war damals produktionsbedingt
begrenzt, denn größere Gläser waren teurer. Die
kleinen Fenster waren
mit Butzenscheiben verglast.
Im
Erdgeschoss sind die Fenster vergittert. |